Acht Frauen
Weihnachten einmal ganz anders:
Die Kriminalkomödie von Robert Thomas, bekannt durch den gleichnamigen preisgekrönten Film, bewegt sich zwischen Charme und schwarzem Humor und zeigt das weibliche Geschlecht von seiner abgründigsten Seite. Eine abgelegene eingeschneite Villa beherbergt einen toten Mann und acht sehr lebendige Frauen, die sich alle gegenseitig des Mordes an ihrem gemeinsamen Ernährer verdächtigen – hin und her gerissen zwischen Suchen und Verstecken der Wahrheit. Und da es Frauen an Gründen nie fehlen kann, einen Mann umzubringen, hat jede ein nachvollziehbares Motiv. Mit dem in Schweizer Mundart übertragenen Erfolgsstück gewährt das Tourneetheater einen so amüsanten wie unheimlichen Blick in die Tiefen der weiblichen Seele...
Kriminalkomödie von Robert Thomas
Es spielen 8 Frauen des Ensemble Reflexe
Textbearbeitung, Musik und Regie: Barbara Bircher
Bühnenbild: Theodor Neumaier
Spielzeit: 2. Dezember 2006 bis zum 27. Januar 2007
Spielorte: Laufen, Arlesheim, Reigoldswil, Langenbruck, Sissach, Liestal, Ziefen, Tenniken und Gelterkinden
Zum Stück
In einer abgelegenen eingeschneiten Villa auf dem Land laufen die letzten Weihnachtsvorbereitungen. Der Tag beginnt zunächst unspektakulär, oder vielmehr geprägt durch die ach so gewohnten alltäglichen Reibereien. So trauert die Hausangestellte, Madame Chanel, den guten alten Zeiten nach, in denen sie die beiden Töchter des Hauses grosszog, während sich das aufmüpfige Dienstmädchen Louise betont gelangweilt gibt.
Für kurze Zeit kehrt scheinbares Leben ins Haus ein, als die mittlerweile erwachsene Tochter Susanne von ihrem Studienaufenthalt in England zurückkommt, um im Kreise ihrer Lieben zu feiern. Doch schon bald giften sich ihre Mutter, die kühle und ziemlich berechnende Dame des Hauses, und deren Schwester Augustine an, und die Grossmutter geht dazwischen, wie immer im Namen des Haussegens. Denn schliesslich geniessen sie und Augustine hier gnädiges Dauergastrecht.
Als endlich die quirlige und stets zu Provokationen aufgelegte jüngere Tochter Catherine aus den Federn kommt, ist die familiäre Dynamik voll im Gang - wenn auch die Wahrheiten zwischen den Zeilen gesagt werden und im allgemeinen Geplänkel scheinbar untergehen.
Eine entsetzliche Entdeckung durch das Dienstmädchen verändert die Stimmung dramatisch: der Herr des Hauses, einziger Mann weit und breit, liegt mit einem Messer im Rücken in seinem Bett. Nach diesem Schock sind die Frauen zunächst wie gelähmt. Die Fassungslosigkeit verwandelt sich allmählich in Panik, die durch das plötzliche Auftauchen der achten Frau zusätzlich angeheizt wird. Pierrette, die Schwester des Ermordeten und Todfeindin der Hausherrin Gaby, wurde offenbar durch einen anonymen Telefonanruf ins Haus gelockt.
Nun lauert der potentielle Mörder in jedem Winkel des Hauses - denn das Telefonkabel ist durchgeschnitten, das Auto startet nicht, und schliesslich ist auch das Gartentor verrammelt, so dass niemand mehr das Haus verlassen kann. Gefangen in dieser unfreiwillig geschlossenen Gesellschaft, dämmert den acht Frauen allmählich das Entsetzliche: die Mörderin ist eine von ihnen.
Der Salon wird zum psychologischen Schlachtfeld, auf dem Jede Jede des Mordes am gemeinsamen Ernährer Marcel verdächtigt – hin- und hergerissen zwischen Suchen und Verstecken der Wahrheit. Spätestens jetzt bröckeln die letzten Fassaden, und wo nicht, werden sie schonungslos heruntergerissen. Es gibt keinen Grund mehr zur Zurückhaltung. Viel dreht sich um Marcels vermeintliches Vermögen, aber auch sein Verhältnis zu Frauen und schliesslich seinen geheimen Hang zum Pokern. Und bei näherem Hinsehen ist jede Frau verdächtig verwickelt und birgt ein plausibles Mordmotiv.
Die Kriminalkomödie, bekannt durch den gleichnamigen preisgekrönten Film, lebt, wie nicht anders zu erwarten, von der Frage nach der Mörderin und deren Motiv. Das ganze gefährliche Arsenal der weiblichen Verhaltenspalette kommt zum Einsatz: Machtgier, Manipulation, Verführung, Rechthaberei, Besitzgier, Hysterie, Kontrollwahn, Paranoia – ein explosiver Mix, der, mit dem nötigen Augenzwinkern versehen, einen genussvollen Blick in die Abgründe der weiblichen Seele gewährt.
Hintergrund
Der Autor Robert Thomas wurde 1927 im südfranzösischen Gap geboren und schrieb 1960 'Acht Frauen'. Das Stück wurde ein Jahr später im Théatre Edouard-VII in Paris uraufgeführt. 1999 wurde es von Francois Ozon mit acht großartigen französischen Schauspielerinnen verfilmt, darunter fünf, die schon seit längerem zur Crème de la Crème weiblicher Überzeugungskraft gehören: Danielle Darrieux, Cathérine Deneuve, Isabelle Huppert, Fanny Ardant und Emmanuelle Béart. Der Film spielte sich in die Herzen von über 2,1 Millionen Kinobesuchern. Zahlreiche Filmpreise, darunter der Silberne Bär, rundeten den Erfolg ab. In der Kategorie 'Bester ausländischer Film' war 'Acht Frauen' für den Oscar 2003 nominiert.
Mitwirkende
Fränzi Brugger 001, Helen Schopfer 002, 003 wurde umbesetzt, Marielle Furter 004, Sonja Epprecht 005, Livia Schwartz 006, Esther Hofer 007, Mirjam Scheurer 008, ohne Abbildung: Irene Täuber
Auf der Bühne - Die acht Frauen
Die Familie
Gaby - Esther Hofer, Ziefen BL
Susanne - Fränzi Brugger, Münchenstein BL
Catherine - Mirjam Scheurer, Basel BS
Mamy - Sonja Epprecht, Gelterkinden BL
Augustine - Irene Täuber, Langenbruck BL
Das Personal
Madame Chanel - Helen Schopfer, Riehen BS
Louise - Livia Schwartz, Langenbruck BL
Der unerwartete Besuch
Pierrette - Marielle Furter, Hägglingen AG
Vor und hinter der Bühne
Textbearbeitung Barbara Bircher, Bretzwil BL
Musikalisches Arrangement Barbara Bircher / Ulli Bartel, Berlin
Regie Barbara Bircher
Regieassistenz Marielle Furter / Anita Persoz
Souffleuse Anita Persoz, Liestal BL
Bühnenbild Theodor Neumaier, Bretwzil BL
Kostüme Barbara Bircher / Myriel Veya, Theater Basel
Technik Werner Ösch, Augst BL
Öffentlichkeitsarbeit Marielle Furter
Fotos, Werbematerialien Theodor Neumaier